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Freeski / Tobias Niggl & Simon Maaß

30.01.2013

Die Tatsache, dass Innsbruck eine Stadt mit eigenem Skigebiet, bzw. mit einer perfekten Verkehrsanbindung an die umliegenden Skigebiete ist, macht sie zur Destination für viele berg-/skibegeisterte Studenten. Diese sind gute Skifahrer und alpinistisch gut ausgebildet.

Dies führt zu einem enormen Ansturm auf das Stadtskigebiet, welches derartige Massen nicht aufnehmen kann. An Neuschneetagen herrscht regelrecht Krieg unter allen Beteiligten.
Mittlerweile lässt sich ein interessantes Phänomen beobachten. Aufgrund des großen Andrangs suchen die Freerider wieder nach neuen und unberührten Hängen die der Masse aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrades nicht zugänglich sind. Der Local sucht also nach neuen Herausforderungen in neuen Räumen und definiert sich über diese neu.
Pierre Bourdieu schreibt in „der feine Unterschied“: „Popularisierung entwertet; deklassierte Güter sind keine klassifizierten Güter mehr“. Wer sich über eine bestimmte Konsumptionsweise definiert wird – bewusst oder unbewusst – alles dafür tun, dass dieses Ressort des Feldes der Konsumptionsweisen nur wenigen vorbehalten bleibt, denn sobald „sein“ ureigenster Weg zum Allgemeingut wird – und das passiert früher oder später, wie man am Beispiel impressionistischer Malerei sieht, die ihren Weg von gesellschaftlichen Skandal über Akzeptanz bei Kennern hin zu der Kunstdruckabteilung der Baumärkte beschritten hat – besitzt er keinerlei
(oder nur geringen) destinktiven Wert mehr. Der Konsument ist gezwungen auf ein anderes, spezifischeres und noch unbeschrittenes Gebiet auszuweichen.

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