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Architektonische Spuren der 68er / Natalie Hofbauer & Bettina Siegele

31.03.2016

Wien in Zeiten der 1960er und 1970er Jahre ist geprägt von jungen Künstlern und Künstlerinnen, Aktionisten und Aktionistinnen und revolutionären Jungarchitekten und Jungarchitektinnen. Es ist die Zeit der sogenannten Wiener Avantgarde, zu der sich zahlreiche bekannte Aktionskünstler und -künstlerinnen und Mitglieder der Wiener Gruppe zählen. Nicht nur in Österreich, Wien, ist dies eine kulturell spannende und radikale Zeit gewesen, sondern weltweit sorgen Ereignisse für Aufsehen. Die Rede ist von einer Zeit, in der Studentenbewegungen, Massenproteste, der Vietnamkrieg, Einzug halten.
Betrachtet man den Zeitverlauf beginnend mit dem Jahr 1960, über 1970 bis heute, kann festgestellt werden, dass im Zeitraum um 1968 sehr viele wichtige Ereignisse, ein Einschnitt, passiert ist. Das Jahr 1968 ist dabei als markanter Zeitpunkt zu nennen. Das Jahr ist geformt durch viele radikale Aktionen, wie beispielsweise die von Otto Muehl, Hermann Nitsch oder Günter Brus, die sich inhaltlich an Themen wie Vietnamkrieg, Militarisierung, sexuelle Freiheit, Kritik am Bildungssystem und den Gesellschaftsstrukturen orientieren. Aber auch durch Valie Export, die sich zur Wiener Gruppe zählt, bekommen der Feminismus und die Emanzipation eine Stimme. Den Höhepunkt der aktionistischen Phase in Wien gestaltet wohl die Aktion „Kunst und Revolution“, oder besser bekannt als „Uniferkelei“. Das zunächst als Diskussionsrunde vereinbarte Spektakel, endet schließlich in einer von Perversion, skandalreichen Szenen bis hin zu tabubrechenden Schaustellungen geprägten Aktionsveranstaltung, bei der sich die Mitglieder des Wiener Aktionismus und der Wiener Gruppe in einer Eskapade verlieren.

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